Gesellschaft & Wirtschaft im Wandel

Oder gar Umbruch? Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung und neue technologische Werkzeuge wie Kryptowährungen und Blockchain? Unter dem Motto „sozial & digital“ lud das Unterguggenberger Institut Wörgl von 28. – 30. September 2018 zur Fachtagung rund um die Umsetzung von Sozialprojekten im digitalen Wandel ins Tagungshaus Wörgl ein und A.D.A.M. folgte! Als Tagungs-Sponsor, sowie der Stellung des Konferenz-Leiters und den maßgeblichen Beratern als Experten. Ziel der ergebnisorientiert moderierten Tagung war eine Bestandsaufnahme bestehender Komplementärwährungen  ebenso wie ein Ausblick auf Einsatzmöglichkeiten neuer digitaler Technologien mit der zentralen Frage, was „alte Hasen“ und „junge Wilde“ voneinander lernen können. Die teilnehmenden ExpertInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus den Bereichen Regionalwährung, Tauschsysteme, universitäre Forschung  sowie Praktiker im Blockchain/Kryptowährungsbereich  trafen auf IT-Spezialisten und Unternehmensgründer. Es ging darum auszuloten, auf welcher Basis eine aktive und nachhaltige Gestaltung der Zukunft  mit neuer dezentraler Digital-Technologie passieren kann und was es dazu braucht.

WÄHRUNGS- & TRANSAKTIONSSYSTEME – WAS BRAUCHT ES?

Erfahrungen aus bisherigen Projekten zeigen: „Ziele und Wertebasis sollen ganz am Anfang geklärt werden – das ist wichtig in Konfliktsituationen.“ In der Praxis tut sich natürlich auch das Spannungsfeld Ehrenamt und bezahltes Personal auf. „Das Ehrenamt erschöpft sich – wichtig sind nachhaltige Strukturen“ so die einhellige Meinung der Praktiker. Egal ob bei der Gründung einer Energiegenossenschaft auf Blockchain-Basis oder der Umsetzung von Regionalentwicklung. Die Veränderung unseres Wirtschaftssystems auf Basis von Blockchain-Lösungen können zwar technische Vereinfachungen bei der Systemverwaltung mit sich bringen, ein Allheilmittel gegen alles sind diese auch nicht!

VON DATENKÜHEN, DIGITALEN NOMADEN UND NEUER NETZWERK-KULTUR

Man kann davon ausgehen, dass in Form der Kryptowährungen – mehr als 2.000 gibt es derzeit – das Geldsystem und auch das politische Machtgefüge bereits verändert wird. „Das Bitcoin-Ökosystem ist dezentral. Kryptowährungen agieren global, sind regionalen Kontrollmechanismen entzogen“, zeigte Kössler auf. „Es sind kraftvolle Werkzeuge, die aber nicht immer sinnvoll verwendet werden“, ist Berni Mayer überzeugt,  der seine Masterarbeit über  Blockchain und Energiewirtschaft verfasst hat und sich mit token-basierter Wirtschaft beschäftigt. „Doch noch hat die Blockchain nicht bewiesen, dass sie als Geld funktioniert, Kryptowährungen werden noch als Anlagegeld in der herkömmlichen Denke gesehen“. „Es fehlt die Weitsicht, wozu diese Technologien in der Lage sind. Es braucht Transparenz. Aber was heißt das für unser privates, persönliches Leben, wenn alles transparent wird?“ warf Simon Günther, Wirtschaftsinformatiker, Analyst und Blockchain-Enthusiast ein. Wohin kann die Reise mit der neuen Technologie gehen? Da stehen zwei Szenarien am Horizont:
Die digitale Diktatur mit alles umfassender Kontrolle oder eine Welt, in der alle gleichgestellt sind und der Kultur der Angst eine Kultur des Vertrauens entgegensetzen.
„Heutige Systeme sind im Umbruch“, da waren sich alle Experten einig. Es gilt neue, demokratische Kontrollmechanismen zu entwickeln – nicht zuletzt um auch zu verhindern, dass beim Ausbau künstlicher Intelligenz der Mensch nicht zum Opfer des Systems wird. Aktuell wird an einem gemeinsamen Tagungs-Report gearbeitet. Dieser wird in den nächsten Monaten zusammengestellt und in geeigneter Form veröffentlicht werden … Hier zu weiteren interessanten Beiträgen zur Tagung: https://vero-online.info/unterguggenberger-institut-spannende-fachtagung-sozial-digital/ https://unterguggenberger.org/unterguggenberger-institut-spannende-fachtagung-sozial-digital/